1. Gründung und Namensgebung der Adolf-Kolping-Schule
Im Jahr 1962 wurde mit dem Bau einer dritten katholischen Volksschule in Lüdenscheid begonnen. Am 22. April 1965 zogen 349 Schüler und Schülerinnen in diese neue Schule ein.
Der Rat entschied sich bei der Einweihungsfeier bei der Namensgebung für „Adolf-Kolping“-Schule. Der Leitspruch war das Wort Adolf-Kolpings: „Wer Menschen erziehen will, muss sein Herz zum Pfand geben.
“Der Schuhmachergeselle Adolf Kolping und spätere Priester lebte von 1813 bis 1865 und gründete die katholischen Gesellenvereine (Kolpingfamilie und Kolpingswerk). Die Lüdenscheider Kolpingfamilie stiftete eine bronzene Portraitbüste von Adolf-Kolping auf einem Sandsteinsockel, die im Foyer der Schule zum Bozener Weg ihren Platz gefunden hat.
2. Lage der Schule
Die Adolf-Kolping-Schule liegt im Südosten der Stadt Lüdenscheid im Ortsteil Honsel zwischen den Stadtteilen Eichholz und Bräucken.
3. Bauliche Voraussetzungen
Das Schulgebäude verfügt über zwei Treppenaufgänge, die durch Flure mit dem Verwaltungstrakt und dem Gymnastikraum verbunden sind und in der Mitte ein Atrium bilden.
Acht Klassenräume befinden sich im ersten und zweiten Stock, sechs davon verfügen über einen Gruppenraum. Die Klassen eines Jahrganges sind benachbart und über den jeweiligen Flur des Treppenhauses erreichbar. Im Erdgeschoss befinden sich die Räumlichkeiten für die Vormittagsbetreuung und den offenen Ganztag sowie die dazugehörige Küche. Im Zuge der Sanierungsarbeiten im Jahr 2010 wurden für den Ganztagsbetrieb zwei neue Räume geschaffen. Hier befinden sich nun ein Werkraum und ein Ruhe- und Leseraum, liebevoll „Schmökerstübchen“ genannt, das auch die Schulbücherei umfasst und durch seine ansprechende Gestaltung zum Verweilen einlädt. Das Untergeschoss weist noch einen Mehrzweckraum auf, der sowohl für den Englischunterricht als auch den Musikunterricht genutzt wird. Ein Computerraum und ein Förderraum runden das räumliche Angebot ab.
Um die zusätzlichen Räume im Erdgeschoss schaffen zu können, siedelte der Verwaltungsbereich ins Untergeschoss um. Hierfür wurde die ehemalige Hausmeisterwohnung entsprechend umgestaltet. Die Verwaltung mit Sekretariat ist nun über einen separaten Eingang direkt zu erreichen
Da der Gymnastikraum nur über eine Fläche von 17 m x 5 m und einem eingeschränkten Angebot an Großgeräten verfügt, wird die Turnhalle des nahegelegenen Bergstadt-Gymnasiums für die vierten Schuljahre zusätzlich genutzt. Auf Grund eines fehlenden Lehrschwimmbeckens findet der Schwimmunterricht für die Klassen 3 und 4 in verschiedenen Hallen innerhalb der Stadt Lüdenscheid statt. Die Schüler werden mit städtischen Bussen dorthin befördert.
Die Leichtathletikanlage des Sportplatzes Honsel steht der Schule ebenfalls zur Verfügung.
Das in der Vergangenheit in Zusammenarbeit mit Schülern, Lehrern und Eltern gestaltete Atrium bedarf nach den Umbauarbeiten noch eine ausgiebige Pflege.
Das Schulhofgelände teilt sich auf in einen oberen und unteren Bereich, die durch eine Rampe und eine Treppe verbunden sind. 2008 wurde das vom Förderverein angeschaffte Klettergerüst auf dem unteren Schulhof neu aufgebaut und um einzelne Balancier-Geräte erweitert.
4. Entwicklung von damals bis heute
Die Chronik zeigt auf, dass der Neubau einer dritten katholischen Volksschule für die Stadt Lüdenscheid notwendig wurde. Die Overbergschule und die Medardusschule waren völlig überlastet. Die Schule wurde im „Schustersystem“ gebaut, daher erhielten die Klassenräume eine zweiteilige Belichtung. Für das neuntklassige System wurden drei Trakte errichtet. Im Hauptgebäude wurden die Klassen- und Fachräume untergebracht, im Mitteltrakt der Gymnastikraum, der direkt am Danziger Weg liegende Gebäudeteil umfasste die Verwaltungsräume und die Hausmeisterwohnung.
Es wurden 9 Klassengemeinschaften gebildet. 8 Lehrer und Lehrerinnen hatten jeweils durchschnittlich 44 Kinder zu betreuen.
In das Jahr 1966 fielen die beiden Kurzschuljahre. Die Verlegung des Schuljahresbeginns auf den Herbst machte diese Kurzschuljahre notwendig.
In der Zeit vom 1. April 1966 bis zum 31. Juli 1967 – also in einem Zeitraum von 15 Monaten – wurden zwei Schuljahre durchgeführt. Gleichzeitig wurde die Pflichtschulzeit auf neun Volksschuljahre verlängert.
In die Zeit der Kurzschuljahre fiel auch die Reform des Volksschulwesens. So wurde zum 1. August 1968 die alte Volksschule aufgelöst, und an ihre Stelle traten die Grundschule (Schuljahrgänge 1 – 4) und die Hauptschule (Schuljahrgänge 5 – 9).
Bei der Wahl zwischen Gemeinschafts- oder Konfessionsschule entschieden sich die Eltern durch Abstimmung für die Gemeinschaftsschule.
Seit dem 1. August 1968 ist die Adolf-Kolping-Schule eine Grundschule. Es begann ein rasanter Anstieg der Schülerzahlen bis in die Mitte der 70-er Jahre.
Mit dem sogenannten „Pillenknick“ sank die Schülerzahl nach und nach bis 1984 auf 187 Kinder. In den 90er Jahren stieg die Zahl dann wieder an. Mit dem Bau der Erwin-Welke-Schule im Schuljahr 1997/1998 verringerte sich die Schülerzahl jedoch wieder um mehr als eine Klassenstärke. Neben der Einführung von neuen Richtlinien und Stoffplänen wurden auch die
äußeren Formen des Schullebens den gesellschaftlichen Strömungen angepasst.
Seit Beginn der 80er Jahre gewann die „Öffnung von Schule“ zunehmend an Bedeutung. Ein sichtbares Zeichen für die „Öffnung“ waren die Schulfeste, die mit Schülern, Lehrern, Eltern und Gästen alle zwei Jahre gefeiert wurden und werden. Mittlerweile erfolgt im Vorfeld des Schulfestes eine Projektwoche, deren Ergebnisse zum Schulfest vorgestellt werden.
Noch andere Veranstaltungen prägen im Zuge der „Öffnung“ das schulische Leben, wie z.B. Aufenthalte in Landschulheimen (Insel Wangerooge und Norderney), Jugendherbergsaufenthalte (Arnsberg), Lehrfahrten (Bergbaumuseum in Bochum, Schiffshebewerk Henrichenburg, Zoobesuche), Unterrichtsgänge (Stadtbücherei, Museum, Rathaus mit Bürgeramt, Kläranlage in Peddensiepen, Wasserwerk in Treckinghausen), Wanderungen zu Sehenswürdigkeiten (Bremecker Hammer, Burg Altena, Schloss Neuenhof),
Grillnachmittage, Adventssingen der Schulgemeinde, Weihnachtsfeiern der Klassengemeinschaften, Laternenumzug zu Sankt Martin, oekumenische Gottesdienste, Sport- und Spielfeste.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends fanden zunehmend Computer Einzug in den Schulbetrieb. Nach und nach wurde ein Computerraum eingerichtet und die Klassenräume mit je einem Computer bestückt. Auch wenn es sich auch heute noch um ältere Modelle handelt, bieten sie den Schülern Gelegenheit, mit dem neuen Medium vertraut zu werden.
Der Wegfall der Schulbezirke und die damit verbundene freie Wahl der Grundschule erwiesen sich für unsere Schule nicht als Nachteil. Trotz des allgemeinen Rückgangs der Schülerzahlen auf Grund der geburtenschwächeren Jahrgänge konnten die Schülerzahlen gehalten und sogar leicht ausgebaut werden.
Nachdem schon seit vielen Jahren ein Betreuungsverein in Hand der Eltern für eine verlässliche Betreuung von Schülern von 08.00 bis 13.00 Uhr sorgte, begannen ab Herbst 2006 die Planungen zur Erweiterung unserer Schule zu einer „offenen Ganztagsschule“.
Die Schulleitung entschloss sich nach zahlreichen Gesprächen zur Zusammenarbeit mit dem DRK als Träger der Einrichtung. Für die Schaffung von Räumlichkeiten wurde die Raumkonzeption der Adolf-Kolping-Schule komplett überarbeitet und anschließend renoviert. In diesem Zuge wurde auch die Küche aus dem Mehrzweckraum ins Erdgeschoss verlagert. Im Sommer 2007 nahm der offene Ganztag gemeinsam mit der ebenfalls vom DRK übernommenen Betreuung die Arbeit auf.
Im Jahre 2010 standen wir vor einer besonderen Herausforderung. Im Rahmen des Konjunkturpaketes 2 wurde unsere Schule umfassend saniert. Dafür zog die gesamte Grundschule mit allen Schülern und sämtlichem Inventar in einer großen logistischen Aktion in Zusammenarbeit mit ZGW und Schulverwaltungsamt in ein leer stehendes Schulgebäude am
Wefelshohl, ca. 2km von unserem Standort entfernt.
Ein halbes Jahr später erfolgte dann die Rückkehr.